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Aktuelle Informationen aus der Branche sowie Gastbeiträge, Interviews und Publikationen zu Themen aus dem Bereich Nachhaltigkeit und Kreativwirtschaft.

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Leitfaden für eine nachhaltige Musikwirtschaft

"Die Musikindustrie mag nicht die erste Branche sein, an die wir denken, wenn wir vom Klimawandel sprechen. Zu Recht, möchte man meinen. Aber sie ist Teil einer vernetzen Welt, in der es keine lokalen Effekte mehr gibt. Deshalb müssen wir eine Diskussion über strukturelle Änderungen anstoßen, die alle miteinbezieht. Musiker*innen, die in der Öffentlichkeit stehen und Einfluss haben. Aber auch deren Manager*innen, die diesen Einfluss formen. Veranstalter*innen müssen sich genauso wie Booker*innen und Locationbetreiber*innen davon überzeugen, dass wir ohne radikale Veränderungen aus der Sache nicht mehr rauskommen. Nur so wird das Publikum folgen." (Quelle: "Schluss mit Indie", Christoph Benkeser, 16. Juli 2019)

Der Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen e.V. formuliert auf seiner Webseite eine ausführliche Liste mit konkreten Maßnahmen für eine nachhaltigere Musikwirtschaft. Einige dieser Maßnahmen werden in diesem News-Artikel vorgestellt.

Flugreisen und Kompensation

  • nach Möglichkeit Inlandsflüge durch Bahnreisen ersetzen
  • bei Auslandsflügen die 2. Klasse und Direktflüge buchen
  • Mitarbeitenden zusätzlichen Urlaub anbieten, damit sie Zeit haben, mit der Bahn statt mit dem Flugzeug in den Urlaub zu fahren
  • Mitarbeitenden Subventionen anbieten, damit sie mit der Bahn statt mit dem Flugzeug in den Urlaub reisen
  • für unvermeidliche Flüge und Autoreisen CO2-Kompensationen kaufen oder entsprechenden Betrag für Klimaprojekte spenden (empfehlenswerteste Anbieter sind laut Stiftung Warentest: atmosfair, Primaklima und Klima-Kollekte)

Tonträgerproduktion

  • nicht zu viele Exemplare von Tonträgern pressen, denn Überbestände sind teuer in der Herstellung, im Transport, in der Lagerung und im Recycling
  • weniger Material verwenden, wo immer es möglich ist: Vinyl-Releases auf 140 Gramm statt 180 Gramm – die Klangqualität ist identisch, aber der CO2-Fußabdruck durch Herstellung und Versand ist proportional geringer.
  • Tonträger idealerweise in Deutschland herstellen lassen, um Transporte zu minimieren
  • Presswerk nach Nachhaltigkeitsstandards auswählen: Sind sie konform mit ISO14001 (internationales Umweltmanagementsystem), ISO50001 (zertifiziertes Energiemanagementsystem) und ISO9001 (Qualitätsmanagement)? Nutzen sie erneuerbare Energien? Haben sie sich Ziele zu Abfallreduzierung und Recycling gesteckt?
  • Umstellung von Kunststoff- auf Kartonverpackungen für CDs

Konferenzen, Veranstaltungen und Meetings

  • Onlinekonferenzen statt echte Dienstreisen, wann immer möglich
  • Einweggeschirr von Partys und Festen verbannen, Getränke in Glas- statt Plastikflaschen
  • bei Spielstätten oder ein Festivals: Publikum ermutigen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, Informationen über die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad oder zu Fuß zum Veranstaltungsort jederzeit zu Verfügung stellen und wenn möglich Anreize für deren Verwendung setzen
  • Umwelt aufs Menü: vegetarische und vegane Optionen beim Catering oder auf Speisekarten anbieten und lokale, saisonale Bioprodukte kaufen (oder 100% fleisch- und fischfrei werden)

Politisch aktiv werden

  • ökologische Nachhaltigkeit zu einer Priorität des Unternehmens machen
  • Verantwortliche für die Ökologisierung der Geschäftsaktivitäten benennen
  • Unterstützung von Umweltkampagnen und -veranstaltungen, wie z. B. Music Declares Emergency, Green Music Initiative, Extinction Rebellion, Fridays for Future, Greenpeace
  • politisch mit demokratischen Mitteln engagieren, ob Demonstrationen, Petitionen, Briefe an Abgeordnete usw.
  • Reichweite nutzen, um Sichtbarkeit für das Thema zu schaffen

Hier geht es weiter zum vollständigen Leitfaden des vud.

Quelle: vut

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